Der Stadtrechnungshof findet scharfe Worte und Kritik in Sachen Kinder- und Jugendpsychiatrie. Nach wie vor gibt es keinen Ausbau der stationären Behandlung, obwohl diese Stationen fixer Bestandteil des KH Nords – jetzt Klinik Floridsdorf - hätten sein sollen.
Der WiGeV beruft sich auf einen angeblichen Ärztemangel, den es so allerdings nicht gibt, stattdessen gehen Kinder- und Jugendpsychiater lieber in Wahlarztpraxen, da die Entlohnung im WiGeV einfach zu schlecht ist. „Einmal mehr liegen die Beweise am Tisch, dass sowohl die WiGeV-Führung als auch Gesundheitsstadtrat Hacker unfähig sind, die Gesundheitsversorgung der Wiener zu garantieren. Besonders tragisch ist, dass es hier um Kinder und Jugendliche geht, deren Gesundheit uns besonders am Herzen liegen muss“, so FPÖ-Wien Gesundheitssprecher, LAbg. Wolfgang Seidl.
Erschreckend sind für Seidl die Erkenntnisse des Stadtrechnungshofes, dass „die Ausweitung der stationären Versorgung durch zwei kinder- und jugendpsychiatrischen Bettenstationen in der Klinik Floridsdorf aufgrund von Fachärztemangel nicht realisiert werden konnte." Im Neurologischen Zentrum Rosenhügel kamen wegen Personalabgängen ab Jänner 2022 externe Ärztinnen bzw. Ärzte zum Einsatz. „Aufgrund mangelnder stationärer Kapazitäten an den Abteilungen für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Gesundheitsverbundes waren im Betrachtungszeitraum zahlreiche Minderjährige an psychiatrischen Abteilungen für Erwachsene aufgenommen worden“, so der Stadtrechnungshof. „Das ist ein Beleg dafür, dass es die Ärzte wohl gibt, jedoch kein Interesse daran besteh, das Lohnschema so zu verändern, damit diese sich auch in den Wiener Spitälern anstellen lassen. Da nimmt man Überzahlungen anscheinend lieber in Kauf“, ärgert sich Seidl und fordert umgehendes Handeln von den Verantwortlichen.